Diversity Recruiting: 5 Tipps, wie Du die besten Talente für Dein Unternehmen findest

Der Fachkräftemangel ist real - eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft belegt, dass im Jahr 2023 über 570.000 offene Stellen nicht mit qualifizierten Fachkräften besetzt werden konnten. Diversität und Inklusion im Recruiting sind essenzielle Komponenten, um diesem Trend entgegenzuwirken und erfolgreiche Teams aufzubauen. Doch wie gelingt es Dir, Diversity Recruiting erfolgreich umzusetzen und als Wettbewerbsvorteil für Dein Unternehmen zu nutzen?

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Was ist Diversity Recruiting überhaupt?

Wenn Du denkst, dass es bei Diversity Recruiting darum geht, Minderheiten zu bevorzugen, dann stimmt das so nicht. Du kannst Dir Diversity eher wie einen Nachteilsausgleich vorstellen. Denn nach wie vor haben bestimmte Gruppen, wie zum Beispiel Frauen, ältere Menschen oder Menschen mit einem ausländisch klingendem Nachnamen, bei gleicher Eignung weniger Chancen in der Arbeitswelt. 

Beim Diversity Recruiting geht es daher darum, aktiv gleichermaßen nach Kandidat*innen aus verschiedenen demografischen und sozio-kulturellen Hintergründen zu suchen, um ein inklusives und diverses Arbeitsumfeld zu schaffen. Das schließt Unterschiede in Geschlecht, ethnischer Herkunft, Alter, sexueller Orientierung, Religion und Fähigkeiten ein. Der Ansatz geht jedoch über die bloße Anerkennung von Vielfalt hinaus und umfasst die bewusste Gestaltung von Rekrutierungsprozessen, die frei von Vorurteilen und Barrieren sind. Ziel ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem jede*r Mitarbeitende die gleichen Möglichkeiten hat und sich dabei wertgeschätzt und akzeptiert fühlt.

Lerne mehr über Diversität und Diversity Recruiting mit den passenden Lehrgängen von uns:

Warum ist Diversity Hiring wichtig?

Diversität ist nicht nur ein ethisches Anliegen, sondern bietet Deinem Unternehmen auch einen erheblichen wirtschaftlichen Nutzen. 

Diversity Hiring hilft Dir, dem Fachkräftemangel zu begegnen und ein breiteres Spektrum an Talenten zu erreichen. Jobsuchende achten zunehmend darauf, dass Dein Unternehmen Diversität und Inklusion ernst nimmt. Eine Umfrage von Michael Page bestätigt: 73% der Befragten geben an, dass eine diverse Belegschaft ein entscheidender Faktor bei der Jobsuche und der Bewertung von potenziellen neuen Arbeitgebenden ist​. 

Bild Blog Fakt Diversity
Quelle: Diversity Studie, Page Group, 2017

Unternehmen, die eine diverse Belegschaft vorweisen können, haben aber nicht nur einen Wettbewerbsvorteil bei der Rekrutierung von Top-Talenten, sondern profitieren auch von einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung. Das unterstreicht ebenfalls die Studie von Michael Page, in der 68 % der Arbeitnehmer*innen angeben, dass Diversity ausschlaggebend für ihre Verweildauer in einem Unternehmen ist.

Darüber hinaus ist Dein Unternehmen mit vielfältigen Teams innovativer und kann besser auf die Bedürfnisse Deiner Kundschaft eingehen. Eine Untersuchung von McKinsey belegt, dass Unternehmen mit einer hohen ethnischen und kulturellen Vielfalt eine um 36 % höhere Wahrscheinlichkeit haben, überdurchschnittlich profitabel zu sein. Möchtest Du das für Dein Unternehmen auch? Dann befolge unsere 5 Top-Tipps.

Tipp 1: Erkenne und reduziere Unconscious Bias

Selbst, wenn wir es gar nicht wollen: Unbewusste Vorurteile schleichen sich immer wieder in unseren Alltag, weil wir als Menschen dazu neigen, andere in Schubladen zu kategorisieren. Besonders im Rekrutierungsprozess kann das schwerwiegende Folgen haben – für Bewerbende, aber auch für Dein Unternehmen. 

Unbewusste Vorurteile beeinflussen Dein Recruiting oft völlig unbemerkt. Das kann dazu führen, dass talentierte Bewerber*innen übersehen werden. Durch anonymisierte Bewerbungen und Schulungen für die Personalabteilung kannst Du sicherstellen, dass alle Bewerbenden eine faire Chance erhalten. Schulungen zur Sensibilisierung für Unconscious Bias können die Vielfalt in Deinem Team und die Zufriedenheit Deiner Mitarbeitenden deutlich erhöhen.

💡 Konkrete Maßnahmen

Anonymisierte Bewerbungen

Anonymisierte Bewerbungen entfernen alle Hinweise auf Geschlecht, Alter und ethnische Herkunft aus den Bewerbungsunterlagen. Dadurch lassen sich Personaler*innen nicht unbewusst beeinflussen und beurteilen ausschließlich die Qualifikation der bewerbenden Person.

Grafik Diskriminierung Blog
Quelle: Indeed/Yougov, 2021

🧠 Unconscious Bias

Du interessierst Dich dafür, was unbewusste Vorurteile genau sind, wo sie herkommen und wie Du sie bekämpfst? Das erklären wir Dir ausführlich in einem separaten Blogartikel.

Tipp 2: Fördere Inklusion im Bewerbungsprozess

Ein inklusiver Bewerbungsprozess berücksichtigt die Bedürfnisse aller Kandidat*innen. Dadurch hat jede*r die Möglichkeit, sich bei Deinem Unternehmen zu bewerben und es fühlen sich alle Bewerbenden gleichermaßen willkommen.

💡 Konkrete Maßnahmen

Barrierefreiheit

Stelle sicher, dass Deine Bewerbungsplattform für Menschen mit Behinderungen zugänglich ist. Das beginnt bei der technischen Zugänglichkeit Deiner Website, sprich der Verwendung von alternativen Texten für Bilder, einer einfachen Navigation und der Kompatibilität mit Screenreadern. Darüber hinaus solltest Du die physische Zugänglichkeit gewährleisten. Biete die Möglichkeit, dass Mitarbeitende flexibel und vollständig von zu Hause aus arbeiten können und stelle sicher, dass Bewerbungsgespräche per Videocall möglich sind. Wichtig ist zudem die inhaltliche Zugänglichkeit. Stellenausschreibungen und Bewerbungsformulare sollten klar formuliert sein, denn von genauen Beschreibungen der Erwartungen und Anforderungen Deines Unternehmens profitieren alle. Bewerbende, weil sie wissen, was sie bei der ausgeschriebenen Stelle erwartet und Deine Personalabteilung, weil sie qualifiziertere Bewerbungen erhält.

Barrierefreies Vorstellungsgespräch Blog

Vielfältige Interviewpanels

Mithilfe von vielfältigen Interviewpanels stellst Du sicher, dass Dein Auswahlprozess fair und inklusiv ist. Ein Interviewpanel ist eine Gruppe von Personen, die Bewerbende in einem Interviewprozess gemeinsam betrachtet. Diese Panels sollten aus Personen mit unterschiedlichen Geschlechtern, ethnischen Hintergründen, Altersgruppen und beruflichen Erfahrungen bestehen. Dadurch bringst Du eine Vielzahl von Blickwinkeln in den Auswahlprozess ein und stellst sicher, dass keine Gruppe unbewusst bevorzugt wird.

Verwende außerdem einen festen Satz von Interviewfragen für alle Kandidat*innen, um zu gewährleisten, dass alle Bewerber*innen die gleichen Chancen haben, ihre Fähigkeiten und Erfahrungen zu präsentieren.

Tipp 3: Verankere Vielfalt in der Personalpolitik

Eine inklusiv gestaltete Personalpolitik, die Programme wie Employee Resource Groups (ERGs) und Diversity-Strategien beinhaltet, stärkt die Unternehmenskultur und fördert die Akzeptanz und Wertschätzung von Unterschieden.

💡 Konkrete Maßnahmen

Employee Resource Groups (ERGs)

Employee Resource Groups (ERGs) sind freiwillige, mitarbeitendengeführte Gruppen, die sich auf gemeinsame Interessen, Hintergründe oder demografische Faktoren konzentrieren. Sie bieten Mitarbeitenden eine Plattform, um sich zu vernetzen, gemeinsame Anliegen zu vertreten und berufliche sowie persönliche Unterstützung zu finden.

Diversity-Strategien

Eine effektive Diversity-Strategie umfasst die Entwicklung konkreter Ziele und messbarer Key Performance Indicators (KPIs), um den Fortschritt der Diversity-Initiativen zu verfolgen und sicherzustellen, dass die Ziele erreicht werden. Klare und erreichbare Ziele sind beispielsweise die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen oder die Anstellung von mehr Mitarbeitenden aus unterrepräsentierten Gruppen. Durch klare Zielvorgaben kann Dein Unternehmen seinen Fortschritt messen und gezielte Maßnahmen ergreifen, um diese Ziele zu erreichen.

Tipp 4: Stärke Chancengleichheit und Geschlechtervielfalt

Fördere gezielt unterrepräsentierte Gruppen durch Mentoring-Programme und flexible Arbeitsmodelle. So schaffst Du ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle entfalten können, und trägst zur Geschlechtervielfalt bei.

💡 Konkrete Maßnahmen

Mentoring-Programme

Biete gezielte Mentorships für Frauen und andere unterrepräsentierte Gruppen, wie Menschen mit Migrationshintergrund, LGBTQIA+-Personen und Menschen mit Behinderungen, an. Solche Programme unterstützen dabei, sich zu orientieren und Fragestellungen zu beantworten, die für andere Gruppen vielleicht gar nicht relevant sind. Ein gut strukturiertes Mentoring-Programm verbindet erfahrene Führungskräfte mit Mentees, um ihnen dabei zu helfen, berufliche Herausforderungen zu meistern, ihre Karriereziele zu erreichen und ihre beruflichen Netzwerke auszubauen. Ein Beispiel wäre ein internes Mentoring-Programm, das junge Frauen mit weiblichen Führungskräften in der Organisation zusammenbringt, um ihnen Karrieretipps und -strategien zu vermitteln. Das beschleunigt die berufliche Entwicklung und stärkt das Vertrauen Deiner Mitarbeitenden.

Flexible Arbeitsmodelle

Ermögliche Deinen Mitarbeitenden flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Optionen, um diverse Lebensentwürfe zu unterstützen. Flexible Arbeitsmodelle helfen, die Work-Life-Balance zu verbessern und machen es Mitarbeitenden einfacher, berufliche Verpflichtungen mit familiären oder persönlichen Bedürfnissen zu vereinbaren. Zum Beispiel kann Dein Unternehmen Gleitzeitmodelle einführen, bei denen Mitarbeitende ihre Arbeitszeiten innerhalb eines bestimmten Rahmens selbst festlegen können. Zusätzlich kann die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, insbesondere für Eltern oder pflegende Angehörige, erhebliche Erleichterung bieten. Durch diese Maßnahmen werden nicht nur Deine bestehenden Mitarbeitenden unterstützt, Dein Unternehmen wird auch für Talente attraktiv, die Du vielleicht gar nicht auf dem Schirm hattest.

homeoffice arbeitsplatz

Tipp 5: Entwickle interkulturelle Kompetenz

Interkulturelle Kompetenz ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen, vielfältigen Belegschaft. Warum? In vielfältigen Teams treffen unterschiedliche kulturelle Hintergründe, Kommunikationsstile und Bedürfnisse aufeinander. Diese Unterschiede können zu Reibungen und Konflikten führen, bieten aber gleichzeitig ein enormes Potenzial für Innovation und kreative Problemlösungen. Wenn Menschen mit verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen zusammenarbeiten, entstehen neue Ideen und Lösungsansätze, die in homogeneren Teams oft fehlen. Um diese Vorteile nutzen zu können, benötigen Deine Teammitglieder interkulturelle Kompetenz. Das bedeutet, Verständnis füreinander zu entwickeln, effektiv zu kommunizieren und Konflikte konstruktiv zu lösen. Biete Schulungen und Workshops an, um die Zusammenarbeit zwischen Deinen Mitarbeitenden mit verschiedenen kulturellen Hintergründen zu fördern.

💡 Konkrete Maßnahmen

Workshops

Organisiere regelmäßige Schulungen zu interkultureller Kommunikation und Zusammenarbeit. Diese Workshops sollten darauf abzielen, Deine Mitarbeitenden für kulturelle Unterschiede zu sensibilisieren und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, um effektiv in einem multikulturellen Team zu arbeiten. Themen könnten unter anderem kulturelle Normen, Kommunikationsstile und Konfliktlösungsstrategien umfassen. Ein Beispiel wäre ein interkulturelles Training, das aufzeigt, wie nonverbale Kommunikation in verschiedenen Kulturen unterschiedlich interpretiert wird. Solche Schulungen tragen dazu bei, Missverständnisse zu reduzieren und die Dynamik innerhalb Deiner Teams zu verbessern.

Kulturelle Veranstaltungen

Fördere den Austausch durch kulturelle Events und gemeinsame Aktivitäten. Solche Veranstaltungen bieten eine hervorragende Gelegenheit, die Vielfalt innerhalb Deines Unternehmens zu feiern. Sie geben Deinen Mitarbeitenden den Raum, sich selbst und ihren Hintergrund einzubringen, was dazu führt, dass sich alle gesehen und wertgeschätzt fühlen. Das steigert die Loyalität gegenüber Deinem Unternehmen und vertieft das Verständnis füreinander. Denn durch deren Hintergründe verstehen wir, warum andere so sind, wie sie sind und warum sie tun, was sie tun. Wenn Dein Team sich gegenseitig wirklich versteht, entstehen weniger Konflikte und alle arbeiten besser zusammen, was Dein Unternehmen letztlich produktiver macht.

Feierlichkeiten zu verschiedenen kulturellen Festen, internationale Kochabende oder Vorträge über unterschiedliche Kulturen und Traditionen sind nur einige passende Ideen. Dein Unternehmen könnte auch jährlich ein Kulturfest organisieren, bei dem Mitarbeitende die Möglichkeit haben, ihre Kultur durch Musik, Tanz und kulinarische Spezialitäten zu präsentieren.

Diversity Recruiting ist Dein Wettbewerbsvorteil!

Ein durchdachter Ansatz zu Diversity Recruiting und Inklusion schafft nicht nur ein besseres Arbeitsumfeld, sondern stärkt auch Deine Arbeitgebermarke, zieht Top-Talente an und bindet diese langfristig an Dein Unternehmen. Die Umsetzung der genannten Tipps – von der Reduktion unbewusster Vorurteile über inklusive Bewerbungsprozesse bis hin zu interkultureller Kompetenz – stellt sicher, dass Dein Unternehmen sowohl fair als auch zukunftssicher ist. Indem Du Vielfalt und Inklusion aktiv förderst, positionierst Du Dein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber, der die Herausforderungen des Fachkräftemangels erfolgreich meistert und gleichzeitig ein innovatives, dynamisches Arbeitsumfeld schafft. 

Setze auf Diversity Recruiting, um Deine Unternehmenskultur zu stärken, die Innovationskraft zu steigern und die besten Talente für Dein Team zu gewinnen. Denn eine vielfältige Belegschaft ist nicht nur ein Zeichen von sozialer Verantwortung, sondern auch ein strategischer Vorteil in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt.

Magdalena

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